Österreich hilft Libyen

May 3, 2012         Kategorie: Politik + Wirtschaft, Steuer + Recht

 

 

Unter dem Slogan „Austrian-Libyan Friendship“ beginnt am Donnerstag, 3.5.2012, in Linz- Hörsching eine umfangreiche sozial-medizinische Hilfsaktion für Libyen. Mit einer C-130 Hercules-Transportmaschine des Österreichischen Bundesheeres wird ein 30 köpfiges Hilfsteam abfliegen, an Bord sind ca. 2 Tonnen Hilfsgüter. Das Team wird bis 12.5. in Libyen bleiben. Zur selben Zeit verlässt ein Container mit weiteren 15 Tonnen Hilfsgüter Linz in Richtung Libyen. Diese Hilfsgüter werden zu einem späteren Zeitpunkt an Gesundheitseinrichtungen und sozial bedürftige Familien verteilt werden.

Initiatorin und Organisatorin dieser Aktion ist die „Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen“ (GÖAB) in Zusammenarbeit mit der libyschen humanitären Organisation Wafa (We- are-for-all). In Österreich haben sich neben dem Bundesheer auch der Arbeitersamariterbund, die Austrian Arab Medical Society und das Ärzteservice an der Organisation beteiligt. Aus Deutschland kam tatkräftige Unterstützung seitens der Organisation „Freundschaft mit Valjevo e.V.“.

Folgende Sponsoren unterstützten die Aktion: AMEX, Asamer, AUVA, Bständig, Frühwirth & Söhne, Hipp, Dr. Michael Matzner, Koloszar, Lohmann & Rauscher, Porr und die Wirtschaftskammer Wien. Der Wiener Krankenanstaltenverbund unterstützte die Mission ebenfalls.

Das österreichische Team besteht aus 9 ÄrztInnen, 3 PsychologInnen, 5 OP-Helfer und Kranken- pflegerInnen sowie einem Orthopädietechniker. Weiters werden 3 Vertreter von einschlägig tätigen medizinischen Organisationen, 3 Journalisten, 2 Vertreter von Wafa, 2 Vertreter der GÖAB sowie ein Mitarbeiter der Ärzteservice Dienstleistung GbmH der Delegation angehören. 2 Mitarbeiter des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport begleiten die Gruppe.

Umfassendes Hilfsprogramm

Das Programm des österreichischen Teams beinhaltet recht unterschiedliche Bereiche:

  • Der überwiegende Teil des medizinischen Personals wird in Spitälern in Benghazi und Garian arbeiten. Ihre Tätigkeit wird von Operationen, verschiedensten Untersuchungen bis hin zur Durchführung von Fortbildungs- und Trainingsveranstaltungen für libysche Ärztinnen und Ärzte reichen.
  • Die drei PsychologInnen des Teams werden sich vor allem um die psychische und emotionale Situation der PatientInnen in den Spitälern kümmern und auch – wenn nötig – Vorschläge für weitere Maßnahmen ausarbeiten. Sie werden auch von der Vertreterin des Arbeitersamariterbundes begleitet und unterstützt.
  • Ein dreiköpfiges Orthopädieteam wird einschlägige Zentren besuchen, um die Voraussetzungen für die Schaffung gemeinsamer libysch-österreichischer Rehabzentren zu schaffen. Entsprechende Kontakte wurden seitens der GÖAB mit verschiedenen libyschen Institutionen bereits in den letzten Monaten aufgenommen. Es liegen auch bereits ganz konkrete Vorschläge vor.
  • Die Vertreter der GÖAB werden darüber hinaus Gespräche mit VertreterInnen verschiedener libyscher Ministerien, Regional- und Stadtverwaltungen und Nicht-Regierungs- organisationen führen, um weitere geplante Hilfs- und Kooperationsmaßnahmen festlegen und vorbereiten zu können.

Der Delegationsleiter, GÖAB-Generalsekretär Fritz Edlinger, stellte zu der immer wieder geäußerten Frage, ob es denn sinnvoll und notwendig sei, einem reichen Ölstaat wie Libyen humanitäre Hilfe aus Österreich zukommen zu lassen, klar, dass man sich bereits Ende des Vorjahres und Anfang 2012 während Reisen nach Libyen davon überzeugen konnte, dass dort großer Mangel herrsche und zwar sowohl was die Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln anbelangt als auch hinsichtlich der Qualität der sozialen und medizinischen Versorgung. Die provisorische Regierung sei bislang nicht imstande gewesen, hier spürbar Abhilfe zu schaffen. Auch der Großteil der nach wie vor im Ausland eingefrorenen Geldmittel stünde noch nicht zur Verfügung und die Wirtschaft des Landes hat sich von den Wirren und Zerstörungen des Bürgerkrieges bei weitem noch nicht erholt. Solange sich also keine spürbare Verbesserung registrieren lässt, hält er eine humanitäre Hilfe aus Europa für absolut notwendig. Abschließend stellte der GÖAB-Generalsekretär auch klar, dass die österreichische Hilfe ausschließlich über libysche Nicht-Regierungsorganisationen verteilt werde. Dies stelle auch einen konkreten Beitrag zum dringend notwendigen Aufbau einer libyschen Zivilgesellschaft dar.

Verabschiedung des Teams durch GÖAB-Präsident Karl Blecha:

Donnerstag, 3.5.2012, 9.30 Uhr, Fliegerhorst Vogler in Linz-Hörsching.

 

Weitere Informationen:

GÖAB, Generalsekretär Fritz Edlinger
Tel. 01 5267810, Fax. 01 5267795, E-Mail: f.edlinger@saar.at Webseite: www.saar.at.

Weitere Spenden sind dringend für die medizinische und soziale Hilfe erforderlich!
Diese sind erbeten auf das Konto Nr. 285-200-968/03 bei der ERSTE Bank (BLZ 20111). (IBAN: AT44 2011 1285 2009 6803, BIC: GIBAATWW)

Foto: GÖAB

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